Vidi Tasso

 

Vidi ist die Vergangenheit vom Verb „vedere“ - Sehen - also „ich sah den Dachs“.

Mein Nachbar wollte wissen wie ich auf den Dachs gestossen bin. Er fragte mich „hast schon jemals einen Dachs gesehen?“ Nein, den Tasso benutze ich als Metapher „willst du den Dachs einmal in freier Wildbahn sehen?“ Ja natürlich ich kann’s nicht glauben „dann treffen wir uns heute Abend um 21.00 Uhr bei mir“. Ich muss vorausschicken, dass dieser Bekannte ein Jäger ist und das Wild der Region wie seinen Hosensack kennt. Wir fuhren mit dem Auto zu einem Weiler, dann wenige Schritte zu Fuss. Wir setzten uns hin und lauschten. Am Himmel die scharfe Sichel des aufgehenden Mondes. Nach kurzem innehalten, ein rascheln und ein fauchen durchbrach die Nacht. Wir machten unsere Taschenlampen an und da war er, ein ausgewachsener Dachs in etwa fünf Meter Entfernung, ein Prachtskerl.

 

Diese Aufnahmen schoss ich aus dem Handgelenk da durch den Sucher nichts auszumachen war, dennoch sind diese Bilder entstanden. Was auf den Fotos nicht zu sehen ist, sind seine markanten Unterkieferzähne, die sind 10-15 mm lang. Der Trick an der ganzen Sache, mein Begleiter hatte Baumnüsse dabei, hat der Dachs auf ihn gewartet?  Haben die beiden ein Abkommen miteinander? Wunderbar wie Mensch und Tier miteinander kommunizieren können, wir müssen sie nur respektieren.

 

 

Aufnahmen vom 26.April 2001